Inspiriert von einem Puppengeschirr, mit dem sie als kleines Mädchen spielte, besuchte die 1907 in Hannover Geborene ab 1925 die Fachschule für Keramik in Höhr-Grenzhausen. Nach fünf Semestern erkannte der Besitzer der Keramikwerkstätten Velten-Vordamm, Dr. Hermann Harkort, Hedwig Bollhagens Talent und trug ihr die Leitung der Malklasse an. Die folgenden vier Jahre legten den Grundstein für Bollhagens späteres Schaffen, sowohl hinsichtlich ihrer technischen, als auch Ihre künstlerischen Fähigkeiten. Hier entwickelte Hedwig Bollhagen ihren sicheren Blick für Form und Dekor, auch geprägt von den bekannten Bauhausmeistern Bogler und Burri.
Nach der Insolvenz der Firma Harkort 1931 folgten verschiedene Stationen in Töpfereien und Unternehmen, unter anderem bei der Karlsruher Majolika Manufaktur. Hier entstanden auch zum ersten Mal in aufwendiger Handarbeit gestaltete Einzelstücke, bei denen Hedwig Bollhagen die Sgraffito-Ritz-Technik anwandte. Schließlich bekam Sie 1934 die Chance, in Marwitz die, „HB-Werkstätten für Keramik“ zu gründen. Es folgte eine wohl beispiellose Karriere, die Hedwig Bollhagen zu einer der sieben wichtigsten Designern Deutschlands machte.
- 1937 – Goldmedaille Weltausstellung in Paris
- 1938 – Bronzemedaille Internationale Handwerksausstellung Berlin
- 1957 – Goldmedaille, München
- 1958 – Ehrenurkunde der Weltausstellung Brüssel
- 1962 – Goldmedaille in Prag
- 1966 – Theodor-Fontane-Preis
- 1991 – Ehrenausstellung auf der ANTIQUA in Berlin
- 1992 – Kulturpreis des Landkreises Oberhavel
- 1994 – Ehrenausstellung des Landes Berlin
- 1996 – Verdienstorden des Landes Berlin
- 1997 – Bundesverdienstorden der Bundesrepublik Deutschland
- 2006 – Ernennung Hedwig Bollhagens zu einer der wichtigsten Designer Deutschlands durch das Goethe Institut
- 2008 – Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte
- 2008 – Keramik-Museum Bürgel
- 2015 – Eröffnung Hedwig Bollhagen Museum in Velten
- 2015 – Nachlass Hedwig Bollhagens wird zum nationalen Kulturgut erklärt